Wir heißen Alejandra, Lucila, Marcos und Juan und kommen von der Deutschen Schule Instituto Ballester in Buenos Aires. Dort lernen wir seit der 1. Klasse Deutsch. Wir haben hier in Deutschland drei Monate verbracht und haben in dieser Zeit das Siebold-Gymnasium besucht. Unsere Hobbys sind Musik hören, uns mit Freunden treffen und ins Kino gehen.

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Das Siebold Gymnasium hat uns gefallen. Im Vergleich zu unserer Schule haben wir ein paar Unterschiede festgestellt:

  • Die Schüler lernen mehr Sprachen als wir. Zum Beispiel gibt es an unserer Schule weder Latein noch Italienisch.
  • In Deutschland gehen die meisten Jugendlichen in eine staatliche Schule. In Argentinien hingegen schicken fast alle Eltern, die sich das leisten können, ihre Kinder auf eine Privatschule.
  • In unserer Schule sind die Unterrichtstunden ein bisschen lauter als hier. Die Themen, die im Unterricht behandelt werden, sind die gleichen.
  • Wir haben alle Tage bis 15:30 Uhr Unterricht.
  • Wir haben ein bisschen mehr Sport und weniger Musik und Kunst als die Schülerinnen und Schüler am Siebold-Gymnasium.

Wir müssen eine Schuluniform tragen. Zum Glück ist das bei uns nicht so schlimm. Es gibt aber Schulen, wo die Jugendlichen mit Hemd und Krawatte zur Schule kommen müssen.

arg7a.jpgWir haben auch viele Unterschiede zwischen den beiden Ländern festgestellt. Zu Hause machen deutsche Familien mehr zusammen als in Argentinien. In Deutschland ist das Mittagessen wichtiger als das Abendessen ist. Bei uns ist es umgekehrt: wir essen immer abends warm, und alle versuchen da zu sein. Am Mittag essen wir meist kalt.
Wir glauben, dass in Argentinien die Jugendlichen in unserem Alter mehr Freiheiten haben als unsere deutschen Altersgenossen. Zum Beispiel ist es bei uns üblich, erst um 24 Uhr in die Disco zu gehen und dann nicht vor 6 Uhr früh heimzugehen. Bei uns gibt es nämlich kein Jugendschutzgesetz und weniger Kontrollen.

Wir fanden auch komisch, dass die Autos immer warten, bis man die Straße überquert, und auch dass die Leute immer warten, wenn es Rot ist, obwohl kein Auto kommt!!! Das würde in Buenos Aires nie passieren!
Die Deutschen sind sehr pünktlich und wollen immer alles genau planen, sogar Einladungen und Verabredungen werden genau festgelegt. In Argentinien sind die Leute spontaner und achten nicht so sehr auf die Uhr.

Das Essen, die Landschaften und der Schnee haben uns sehr gut gefallen. Aber trotzdem haben wir auch negative Sachen gefunden: es war zu kalt für uns (daran sind wir nicht gewöhnt!!), und wir finden auch, dass die Leute verschlossener sind (zumindest in die Geschäften).


Wir haben während der drei Monate viele Reisen gemacht.
Alejandras und Lucilas erste Reise war nach Österreich, wo sie eine Freundin besucht haben. Österreich ist ein sehr schönes Land. Dort war es kälter als hier und es gab fast einen Meter Schnee! Die Leute waren ganz nett zu ihnen und die Landschaften sind wahnsinnig schön.Alejandra, Lucila und Marcos sind nach Berlin gefahren, wo sie sich mit Freunden und Mitschülern aus dem Instituto Ballester getroffen haben. Sie haben eine Führung (auf Spanisch) gemacht, die am Brandenburger Tor angefangen hat. Das Story of Berlin Museum und das Olympiastadion haben sie auch besucht.Juans erste große Reise war nach Madrid, wo er Freunde von seinen Eltern besucht hat.

Alejandra und Juan sind auch nach Paris in den Faschingsferien gefahren. Madrid und Paris sind wunderschöne Städte.Wir sind aber auch mit unseren Gastfamilien durch Deutschland gereist und haben zum Beispiel München, Frankfurt, Nürnberg, Düsseldorf, Köln, Rothenburg oder Veitshöchheim besucht. Alle unsere Reise haben uns sehr gut gefallen und wir sind sehr froh, dass wir die Möglichkeit dazu gehabt haben.

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Bevor wir nach Deutschland gekommen sind, kannten wir nur die typischen Klischees von Deutschland: der dicke Mann mit Lederhose, Tirolerhut, einem Bierkrug in der einen Hand und eine Bratwurst mit Brot in der anderen. Aber das haben wir hier nur am Fasching gesehen! Sonst kleideten sich die Leute sehr ähnlich wie in Argentinien. Nur die Mode ist vielleicht ein bisschen anders. Zum Schluss möchten wir sagen, dass der Austausch sehr wichtig für uns war. Nicht nur, weil er Spaß gemacht hat, sondern auch weil wir viel gelernt haben und gereift sind. Drei Monate ohne Eltern zu verbringen, ist nicht so einfach wie es scheint. Am schwierigsten, denken wir, war es, unsere Reisen in Deutschland und Europa alleine zu planen. Wir möchten sagen, dass es uns in Deutschland sehr gut gefallen hat und dass es Spaß gemacht hat. Deshalb möchten wir uns bei unseren Gastfamilien ganz herzlich dafür bedanken, dass sie sich drei Monate lang um uns gekümmert haben. Es war eine schöne Zeit, aber jetzt bekommen wir langsam ein bisschen Heimweh und wir freuen auf unsere Familien und Freunde.Alejandra Santiago
Lucila Gomory
Marcos Avalos Weber
Juan Desimoni

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