Das ehemalige Realgymnasium und heutige Siebold-Gymnasium Würzburg war vor 1933 die bevorzugte Schule der jüdischen Bürger. Jeder zehnte Schüler war damals jüdischen Glaubens. Aus dem Realgymnasium gingen bekannte jüdische Persönlichkeiten wie der Maler Joseph Oppenheimer, der Komponist Norbert Glanzberg, der Schriftsteller Curt Riess, der Biochemiker Otto Rosenheim, der Psychoanalytiker William G. Niederland und der Bankier Max Emanuel Oppenheimer hervor. Aus Anlass der Stolperstein-Verlegung für die ehemaligen jüdischen Schüler Adolf Hamburger und Kurt Fels lädt das Siebold-Gymnasium gemeinsam mit der Aktion Würzburger Stolpersteine zu einer Abendveranstaltung ein. Ein Gedenkbuch für die jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, das an diesem Tag veröffentlicht wird, beinhaltet die Namen und Biographien von 22 ermordeten jüdischen Schülerinnen und Schülern sowie von Dr. Ignaz Rindskopf, einem jüdischen Lehrer, der mit seiner Familie in Auschwitz umgebracht wurde. Außerdem wird an drei im Ersten Weltkrieg gefallenene jüdische Schüler erinnert, deren Lebensschicksal an der Schule bislang nicht bekannt war. Der Leistungskurs unter Michael Buttmann bringt Werke des ehemaligen Schülers Norbert Glanzberg zur Aufführung.