Lara Antonia Schiborr aus der 9. Klasse ging drei Monate in Chile zur Schule:
Am Anfang dieses Schuljahres war ich für drei Monate in Viña del Mar/Valparaiso in Chile. Das ist ungefähr eine Stunde von Santiago entfernt. Dort wohnte ich bei einer Familie mit zwei Jungs, in einem Condominio direkt am Pazifik. Einer der größten Unterschiede zwischen Deutschland und Chile ist, dass die Menschen dort viel mehr auf Fremde zugehen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass es viele richtig arme und auf der anderen Seite sehr reiche Stadtviertel gibt.
Die beiden Söhne der Familie gehen auf die Deutsche Schule in Vina del Mar, aber ich ging auf das Seminario San Rafael, eine katholische Privatschule. Der Schulalltag an dieser Schule ist von dem des SGW ziemlich verschieden, doch es gibt auch ein paar Gemeinsamkeiten. Die Schüler dort haben weniger Fächer, sodass sie meistens Doppelstunden haben, aber wie auch in Deutschland haben sie dreimal in der Woche bis ein Uhr Schule und zweimal Nachmittagsunterricht. Englisch war an meiner Schule die einzige Fremdsprache, die unterrichtet wurde. Außerdem müssen dort alle eine Uniform tragen. Da, wie ich bereits erwähnte, die Schule katholisch ist, hatte sie eine eigene Kapelle, in der die Schüler öfters kleine Gottesdienste besuchen. Morgens lesen sie in der Klasse einen Absatz aus der Bibel und jeweils montags vor dem Unterrichtet versammelt sich die gesamte Schule im Pausenhof, wo dann eine Klasse etwas sang oder vorlas. Danach müssen alle die chilenische Nationalhymne singen.
Meine Klasse, 8°D, war ebenfalls sehr nett zu mir, sodass ich viele neue Freundinnen fand, mit denen ich oft etwas an den Nachmittagen unternahm. Auch das Schüler-Lehrerverhältnis ist eher freundschaftlich.
Während meines Aufenthalts in Chile ging ich oft an den Strand, der direkt vor der Haustüre war. Leider hatte ich nicht genügend Zeit das Land zu besichtigen, da wir, außer den letzten zwei Wochen vor meiner Abreise, keine Ferien hatten. Aber an manchen Wochenenden sind wir nach Rancagua gefahren, um die Großeltern meiner Gastfamilie zu besuchen. Einmal war ich auch in Santiago, der Hauptstadt des Landes und mit den beiden Söhnen und einem Freund fuhren wir nach La Isla Negra, wo das Haus des berühmten chilenischen Dichters und Schriftstellers Pablo Neruda steht, welches wir auch besichtigt haben.
Leider verging die Zeit wie im Flug und schon sehr bald kam der Tag, an dem ich schweren Herzens nach Deutschland zurückkehren musste.
Lara Antonia Schiborr