Religion Projekte

Begegnung mit dem Buddhismus in Würzburg

Das buddhistische Zentrum Yun Hwa Sangha Europe befindet sich in Würzburg in der Friedensstraße 5a. Frau Battel ist dort die Leiterin und heißt alle Interessierten herzlich willkommen. Gerade auch für Schülergruppen steht sie gern zur Verfügung und berichtet über ihre Lebensweise und ihre Erfahrungen mit dem Sozialen Buddhismus. Für uns ist dieser Kontakt im Rahmen des Buddhismus sehr wertvoll, weil die Schülerinnen und Schüler so einen konkreten Eindruck in die Lehre und Lebensweise dieser Tradition erhalten und Fragen auf ihre Fragen aus erster Hand beantwortet werden.

Besuch der Bait-ul-Aleem-Moschee

Exkursionen in die Gotteshäuser anderer Religionen machen wir nach Möglichkeit während des Schuljahres, jeweils passend zum gerade behandelten Unterrichtsthema. Im Rahmen von Projektwochen konnten wir jedoch einmal mit allen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 die Bait-ul-Aleem-Moschee auf dem Heuchelhof besuchen. Nachdem wir in einer Ausstellung über verschiedene Aspekte des Islams sowie Besonderheiten der dortigen Gemeinde informiert bzw. unser je nach Lerngruppe bereits erworbenes Wissen wieder aufgefrischt hatten, konnten wir den extra für uns angereisten Geistlichen Fragen stellen. Verabschiedet wurden wir mit Süßigkeiten und Getränken – was nicht nur aufgrund der Hitze dieses Tages ein wunderbares Zeichen der Gastfreundschaft war, über das wir uns sehr gefreut haben.

Exkursion zum Kloster Oberzell in der 7. Jahrgangsstufe

Der Besuch des Klosters wurde zunächst anhand eines Kurzfilms vorbereitet, wodurch die SchülerInnen einen breit gefächerten Einblick in das Klosterleben der Franziskanerinnen gewinnen.

Bei der Ankunft im Oberzeller Kloster wurden die SchülerInnen zunächst in drei gleich große Gruppen aufgeteilt, wobei der erste Teil in die Klosterkirche geschickt wurde, der zweite Teil ins Mutterhaus und der dritte Teil zum Kräutergarten. Jeweils drei Lehrkräfte begleiteten die Gruppen, die sich anhand eines sogenannten „Klosterbuchs“ selbstständig auf die Suche nach Antworten auf bestimmte Fragen rund um das Kloster Oberzell begeben sollten. Nach einer von den Lehrkräften festgesetzten Zeit wurden die Gruppen jeweils getauscht, bis jede(r) SchülerIn alle Stationen durchlaufen hatte. Das spirituelle Ambiente des Klosters brachte die SchülerInnen immer wieder zum Entspannen und Staunen. Am Ende der „Klosterrallye“ wurden die richtigen Lösungen im „Klosterbuch“ besprochen und miteinander verglichen.

Kloster ist definitiv etwas, das den meisten Menschen ihrer Erfahrung entzogen ist und bleibt – umso schöner ist es für uns alle, SchülerInnen und LehrerInnen, alle Vorurteile ablegen zu können und die Wahrheit über das Klosterleben aus erster Hand zu erfahren. Um ehrlich zu sein, gingen wir alle ins Kloster, um dort Ordensschwestern zu begegnen – doch was wir wirklich fanden, waren normale Menschen, die für ihren Weg lediglich eine andere Lebensform gewählt haben.

Meditationsabend in der Oberstufe

Ab der 10. Klasse gibt es seit mehreren Jahren einen adventliche Meditationsabend: Die Schülerinnen und Schüler nehmen auf freiwilliger Basis an diesem Abend teil und können ihn auch aktiv mitgestalten. Jeweils „um halb“ gibt es einen meditativen Impuls, eine Entspannungsübung, eine geführte Meditation oder eine Fantasiereise, mit der sich anschließend jede und jeder auf ganz individuelle Weise auseinandersetzen kann. Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich gegenseitig aus, bringen ihre Gedanken durch Bilder mit Holzstiften oder Kreiden zum Ausdruck oder haben auch die Möglichkeit, dem Impuls in der Stille nachzuspüren. Auf diese Weise gelingt es gut, für eine gewisse Zeit ganz bewusst den Alltag und die schulischen Herausforderungen beiseite zu lassen, abzutauchen und ein Stückchen mehr bei sich selbst anzukommen.

So bereiten wir uns auf das bevorstehende Weihnachtsfest auf sehr unterschiedliche Weise mit der Erfahrung von Stille und Licht vor. Ruhige Musik, besondere Klänge, sowie ruhige Bewegungen und besonderes Atmen machen den Abend zu einer intensiven Erfahrung. Auch die Phasen zwischen den Meditationseinheiten werden in dieser Atmosphäre stets zu einem besonderen Erleben und machen in Leichtigkeit ein wertschätzendes und achtsames Miteinander möglich.

Mit viel innerer Ruhe und neuen Erfahrungen gehen alle nach sechs Stunden intensiven Seins erfüllt wieder nach Hause – wohlwissend, dass die Erlebnisse auf individuelle Weise noch weiter durch den Alltag tragen können.

Besuch der Ausstellung ‚Anwalt ohne Recht‘

Unter Leitung von Herrn Dr. Eckert besuchte der Religionskurs der 12. Jahrgangsstufe des Siebold-Gymnasiums Würzburg am 08. November 2019 das Landgericht Würzburg. Thema der Exkursion war die Wanderausstellung: „Anwalt ohne Recht – Schicksale jüdischer Rechtsanwälte in Deutschland nach 1933“.

Es wurden etliche Stellwände zu persönlichen Schicksalen jüdischer Anwälte während des zweiten Weltkrieges ausgestellt, wobei neben Texten auch Bilder und originale Dokumente gezeigt wurden. Besonders wurde der Entzug der Berufserlaubnis erfolgreicher jüdischer Anwälte thematisiert. Grund dafür war vor allem der radikale Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung. Nach dem Entzug der Berufserlaubnis war oft Erniedrigung, Diskriminierung und schließlich die Deportation der jüdischen Anwälte und ihrer Familien die Folge.

Hier sieht man den Münchener Rechtsanwalt Dr. Michael Siegel, der sich Anfang April 1933 im Polizeipräsidium über die ‚Schutzhaft‘ eines Klienten beschwerte. Zur Demütigung wurden ihm die Hosenbeine abgeschnitten und er wurde barfuß durch die Stadt geführt. Dabei trug er ein Schild um den Hals: „Ich werde mich nie mehr bei der Polizei beschweren!”.

Alle in unserem evangelischen Religionskurs waren angesichts dieses massiven Unrechts erschüttert. Es war erschreckend und angsteinflösend, dass ein antisemitisch geprägtes braunes Gedankengut in so kurzer Zeit von einer breiten Mehrheit der Gesellschaft so widerspruchslos hingenommen und sogar aktiv angenommen wurde. – In den Gesprächen über diese Ausstellung waren sich alle einig, dass wir heute viel daraus lernen können und uns alle intensiv für Rechtsstaatlichkeit einsetzen müssen.

Besuche im SCHALOM EUROPA

Da u.a. unser Siebold-Gymnasium vor der Zeit des braunen Antisemitismus gerne von jüdischen Schülern besucht wurde, ist uns der Besuch im jüdischen Kulturzentrum und der dort integrierten Synagoge ein ganz besonderes Anliegen. Die Schülergruppen werden dabei in der Regel zuerst durch das Museum geführt, lernen dabei z.B. viel über die jüdischen Feste und können auch eine Schriftrolle aufrollen und ansehen. – Die intakte Synagoge einer lebendigen jüdischen Gemeinde kennenzulernen ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, das nachdenklich stimmt. – Die Polizeibewachung und starken Sicherheitsvorkehrungen mahnen uns, dass wir alles daransetzen, dass jüdischen Leben in Deutschland weiterhin völlig ungehindert möglich ist.

Seminare zum Thema Organspende und Transplantation

Mit der Uni-Klinik Würzburg arbeiten wir eng zusammen und informieren uns z.B. über medizin-ethische Themen. So kommt immer wieder zu Fragen der Organspende und der Transplantationsmedizin Prof. Dr. Klein mit seinem Team zu Seminaren zu uns ans Siebold-Gymnasium. Anschaulich und hochinteressant berichtet er über seine Tätigkeit und seinen Einsatz für eine legal streng kontrollierte Organspende. Keine Frage bleibt unbeantwortet und alle sind sehr angetan von der hohen Qualität dieser Informationsveranstaltungen; jedoch waren die OP-Filmchen für einige schon sehr grenzwertig – aber man konnte ja die Augen schließen…