Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Festveranstaltung für 10 Jahre „Zammgrauft“

Einen Auftritt vor ausgewähltem Publikum hatte am Donnerstag die Klasse 8c des Siebold-Gymnasiums. Im Rahmen der Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Projekts „Zammgrauft“ führten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung des Jugendbeamten der Würzburger Polizei eine Übung durch, die dann im Plenum ausgewertet wurde. „Zammgrauft“ ist, wie Daniel Klein vom CVJM Würzburg ausführte, ein 2-tägiger Lehrgang für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8, der Zivilcourage fördern und die Schülerinnen und Schüler für Probleme wie Mobbing sensibilisieren will. In den vergangenen 10 Jahren haben daran über 500 Klassen und ca. 10.000 Jugendliche teilgenommen.
Unter den Gästen der Veranstaltung konnte Herr Klein Herrn Oberbürgermeister Christian Schuchardt, den Polizeipräsidenten Gerhard Kallert sowie Vertreter der Politik, der Schulen, der Polizei, des Fördervereins sowie etliche von der Polizei ausgebildete Trainer aus der Lehrerschaft begrüßen, die jeweils in Teams bestehend aus einem Polizisten und einer Lehrkraft die Ausbildung der Schülerinnen und Schülern durchführen. Nach der Begrüßung durch Herrn Klein führte die 8c vor den Augen von Organisatoren und Gästen exemplarisch eine der Übungen des Lehrgangs „Zammgrauft“ durch. Chiara und Alessia, die auf Handzeichen des Übungsleiters, abwechselnd von ihrer Klasse angefeuert wurden, schlugen mit Schwimmnudeln (auch Flexibeams genannt) wild aufeinander ein, bis, wieder auf ein Zeichen des Übungsleiters hin, die Anfeuerung aufhörte und kurz darauf auch die beiden Schwestern das Schlagen einstellten. Im Sitzkreis werteten die Schülerinnen und Schüler dann die soeben beobachte Szene aus. Es wurde die Bedeutung der Zuschauer bei der Ausübung von Gewalt herausgestellt und zentrale Begriffe wie passive Gewalt, unterlassene Hilfeleistung, Nötigung, Mittäterschaft, Beihilfe usw. wurden erläutert bzw. rekapituliert.
In seiner anschließenden Rede dankte Polizeipräsident Kallert den Schülerinnen und Schülern für die gelungene Vorführung sowie allen Organisatoren. Er bezeichnete „Zammgrauft“ als eine 10-jährige Erfolgsstory, denn Vorbeugen sei besser als heilen. Die teilnehmenden Jugendlichen lernten etwa, wie sie beispielsweise als Opfer von Cybermobbing reagieren sollten und wo die Grenzen von Zivilcourage liegen. In einem Rückblick auf die Geschichte von „Zsammgrauft“ bedankte er sich bei den Schülerleitungen, die das Projekt von Anfang an unterstützten, bei der CVJM, die das Projekt übernommen habe, sowie bei der Stadt Würzburg. Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der Schirmherr des Projekts, betonte dessen Wichtigkeit, denn die Jugendlichen, die heute an den Schulen richtiges Sozialverhalten lernten, seien später die jungen Erwachsenen, die auf der Juliuspromenade feierten. So gesehen, erspare Vorbeugung langfristig Kosten. Deshalb gehe sein Dank an die Polizei, die die Jugendlichen auf dem Weg des Erwachsenwerdens begleite.