Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

P-Seminar Englisch 2019/21: COVIDENTITY

Covid beeinflusste auch das P-Seminar Englisch, das als weitgefasstes Thema “Making & Performing Poetry & Music, Drama & Dance” hatte. Am Ende stand eine Aufführung am 11.10.2020 vor den Familien der Teilnehmer. Olivia (Q12) berichtet über den Verlauf:

Fragte man unsere Kursleiterin Frau Preger, was sie sich von diesem Seminar erhoffte, so antwortete sie, natürlich auf Englisch:

I do hope to take you on a way of personal enrichment through the arts. What I mean is, let’s make our own poems, songs, dances and any further pieces of art, and see what they can give each and everybody individually. In particular, I’d love you to make puppets and use them as an alter ego on your way through this seminar. (A. Preger)

Ab Schuljahresbeginn im Herbst 2019 trafen wir uns jeden Dienstag in der 8. und 9. Stunde. Wir schrieben eigene Gedichte, natürlich auch auf Englisch, trugen diese im Seminar vor, tanzten und musizierten gemeinsam. Insgesamt erlebten wir eine kreative, kurzweilige, eine auch lustige Zeit.

Beim Workshop „Puppenbau“ im Hobbit- Theater Würzburg hatten wir während drei Sessions die Möglichkeit, unsere eigene Handspielpuppe zu gestalten. Das Ergebnis waren selbst gewählte, originelle Märchenfiguren, die menschliche Charaktere verkörperten, auch karikaturistische Züge aufwiesen, ja buchstäblich ihren eigenen Kopf hatten.

Mit diesen Puppen übten wir das Performen selbstverfasster Sketche und überlegten uns Themen und gesellschaftliche Situationen, die jede von uns im Dialog mit ihrer Märchenfigur zum Ausdruck brachte.

Es entstand die Idee, mit diesen Puppen während einer sommerlichen Aufführung auf der Hobbit-Bühne aufzutreten. Wir entschieden uns für eine Collage, deren roter Faden noch gefunden werden musste.

Dann besetzte das Corona-Virus die Bühne, und nicht nur diese. Es folgten Kontaktbeschränkungen und der Abbruch des Präsenzunterrichts, so dass unsere Aufführung auch ein Opfer des Corona-Virus wurde.

Als der Präsenzunterricht in den Gruppen wieder aufgenommen wurde, fragten wir uns, wie es mit unserem Projekt nun weitergehen solle. Schnell wurde vereinbart, unser Vorhaben nicht ganz aufzugeben, sondern es abzuwandeln, und mit den Produkten unserer häuslichen Kreativität einen Film zu gestalten. In ihm sollten unsere bisherigen Kompositionen, aber auch weitere Gedanken vorkommen, die uns während der „einsamen“ Zeit bewegt hatten. So drehten wir einen sehr persönlichen Film, welcher ein Stück weit die Identität jeder einzelnen von uns widerspiegelt und zeigt, wie uns die Krise vielleicht auch verändert hat.

Dementsprechend nannten wir unseren Film COVIDENTITY. Er wirft unter anderem die Frage auf, wie man die Corona-Pandemie beurteilen und positiv nutzen kann. Auch persönliche Sorgen und Bedenken werden artikuliert. Er besteht aus Parts einzelner Teilnehmerinnen, die in Eigenregie entworfen und gefilmt, und aus gemeinsamen Projekten, die von kleineren Gruppen entwickelt und aufgenommen wurden, z.B. Interviews mit Künstlerinnen zu ihrem Umgang mit der neuen Situation.

Mit unseren selbst erlernten, zugegebenermaßen beschränkten fachlichen Fähigkeiten schnitten wir schließlich das vorhandene Filmmaterial und gestalteten Übergänge entlang der Storyline of Covidentity.

Unser kleines Gesamtkunstwerk wollten wir auf alle Fälle einem ausgewählten Publikum vorstellen, welches unter den gegebenen Corona-Auflagen zahlenmäßig begrenzt werden musste. So luden wir unsere Familien ein, um ihnen einen Einblick in unseren sehr persönlichen Film wie auch in die gesamte Arbeitsweise des P-Seminars zu gewähren. Am Sonntagnachmittag des 11. Oktober trafen wir uns in der Mensa des Siebold-Gymnasiums zur „Aufführung“ des Films, welchen wir mit künstlerischen Live-Beiträgen (Statements,Tanz, Cello, Klavier) und einem anschließenden Publikumsgespräch umrahmten.

Auch wenn sich die ursprüngliche Zielsetzung des P-Seminars verlagern musste, sind wir am Ende trotz allem mit seinem Verlauf und Ergebnis sehr zufrieden. Wir konnten unser Publikum begeistern und auch zu einer finanziellen Spende bewegen. Diese kommt indischen Mädchen und Frauen zugute, die als Opfer männlicher Gewalt in einem noch zu bauenden Haus eine sichere Heimat finden werden. Die Initiatorin dieses Projektes – eine Inderin vor Ort – hatten wir durch den Kontakt unserer Mitschülerin Bettina bereits letztes Jahr kennengelernt.

Olivia, Q12