Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Austauschschüler feiern WM-Sieg

Große Freude über den WM-Sieg, der das Land vereint
Zwei argentinische Austauschschüler aus Buenos Aires feiern den WM-Sieg in Würzburg. Dass sie gerade nicht zu Hause sind, während sie ihre Landsleute in den sozialen Medien in ihrer Heimat feiern sehen, finden Julia Barberis und Lucas Bellusci aus Buenos Aires schon ein bisschen schade. Andererseits war die Erfahrung, das Finale in einer Würzburger Kneipe mit ihren deutschen Austauschpartnern zu sehen, für die beiden Argentinier, die bis Anfang Februar als Austauschschüler das Würzburger Siebold-Gymnasium besuchen, auch sehr gewinnbringend, denn sie konnten erleben, wie Menschen aus verschiedenen Ländern mit den Argentiniern mit fieberten und sich gemeinsam mit ihnen über das gewonnene WM-Finale freuten.
Die Bedeutung dieses Sieges erklären die beiden so:

„Für uns Argentinier ist Fußball so etwas wie eine Religion. Argentinien hatte nun aber seit 36 Jahren kein Finale mehr gewonnen, sodass viele gar nicht mehr wussten, wie sich ein Sieg anfühlt.

Vielen Leuten in Argentinien geht es gerade nicht gut: Die Wirtschaft und somit auch die Gesellschaft leidet; unser Land ist gespalten. Doch jetzt, nachdem wir so lange davon geträumt haben, kommt das ganze Land zusammen und feiert vereint den Sieg.

Wir haben alle gehofft, dass es Messi gelingt, beim fünften Versuch seine Karriere mit dem WM-Titel zu krönen. Er ist ein so toller Fußballer und Botschafter unseres Landes. Auch für andere Fußballer wie Di Maria war es der Höhepunkt ihres Fußballerlebens.“

Zu Hause in Argentinien löste der WM-Sieg daher große Euphorie aus. Julia erzählt, dass ihr siebenjähriger Bruder begeistert auf seine Trommel geschlagen und dabei „Argentinien“ gerufen hat. Ihre ganze Familie hat sich über einen Gruppentelefonanruf zusammengeschlossen, um über die Entfernung hinweg gemeinsam feiern zu können.

Lucas Mutter konnte vor Freude am Spielende zuerst gar nicht reden, hat ihrem Sohn dann aber Videos geschickt, auf denen die ganze Nachbarschaft auf der Straße feiert. Seine Schwester ist zum Wohnsitz des Präsidenten gegangen, wo sich wie auch bei anderen wichtigen Anlässen bereits Tausende Menschen versammelt hatten, und hat bis spät in die Nacht hinein gefeiert.

Bei aller Freude findet Lucas aber auch Anerkennung für das unterlegene Frankreich:

„Frankreich hat sich toll geschlagen. Es ist nicht einfach zweimal hintereinander in einem WM-Finale zu stehen.“ Die Deutschen, erzählt Julia, seien total überrascht gewesen über die Art und Weise, wie sie als Argentinier den Fußball leben und feiern. „Wir sind da sehr leidenschaftlich. Wie auch viele Menschen aus anderen Ländern sind wir Messi-Fans und wir freuen uns sehr für Messi.“