Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Ein Blick hinter die Kulissen von Radio Gong&Co

Das P-Seminar „Sportjournalismus“ zu Besuch im Funkhaus Nürnberg

im Funkhaus NürnbergAm Donnerstag, dem 18. Februar 2016, machten sich die Teilnehmer des P-Seminars Sportjournalismus auf den Weg nach Nürnberg, um einen näheren Einblick in die Arbeit des dortigen Funkhauses zu bekommen. Voller Motivation kamen wir um 11 Uhr am Hauptbahnhof an und waren auf die kommende Führung gespannt.
Nach der Ankunft in der Zentrale der Radiosender wurden wir von Martin Siegordner, dem Stadionsprecher des 1. FCN, begrüßt. Dieser gab uns einige Informationen über seinen Beruf als Moderator der Morning-Show bei Radio Gong und wurde daraufhin von Stefan Grundler, dem Pressesprecher des Funkhauses, abgelöst, welcher uns zunächst einen kurzen Film über die vier im Funkhaus Nürnberg vertretenen Lokalsender zeigte.
Im Folgenden erzählte er uns viel über den Beruf als Journalist, Moderator und Redakteur. Außerdem berichtete er uns über die momentan laufende Ermittlung von Radioquoten und deren Auswertung. Des Weiteren sprach er über das wohl wichtigste und interessanteste Thema: die Musik.

Im Funkhaus NürnbergManipulierte Auswahl von Wunschliedern
Entgegen unseren Erwartungen ist der persönliche Geschmack des Moderators im Radio irrelevant und die Playlists werden anhand der Meinungsumfragen der Zuhörer von einem Computer erstellt. Anders als es meist im Radio erscheint, ist das komplette Tageskonzept nach einem genauen Plan getaktet und es wird nichts dem Zufall überlassen. Auch Wunschlieder werden nur akzeptiert, wenn sie in das Genre des Radiosenders passen und Live-Anrufe werden vor der Ausstrahlung aufgezeichnet, um unter anderem politisch-radikale Aussagen on Air zu vermeiden.

Die perfekte Welle
Im Anschluss informierte uns Stefan Grundler über das Showgeschäft von Moderatoren und erklärte anhand eines Beispiels, dass Moderatoren stets sehr feinfühlig sein müssen: Nach dem Tsunami in Asien 2004 nahmen viele Radiosender den Hit „Die perfekte Welle“ von der deutschen Band Juli vom Programm, da das Lied angesichts der Katastrophe unpassend und geschmackslos war. Ein Radiosender hatte dies allerdings nicht beachtet und musste hierfür viel Kritik einstecken. Eine weitere Voraussetzung für werdende Journalisten sind außerdem gute Deutsch- und Englisch-Kenntnisse. Nachdem wir die Möglichkeit hatten Fragen zu stellen, wurden wir in die Studios der Sender „Hit Radio N1“ und „Charivari“ geführt.

Arbeitsalltag der Radiomoderatoren
Im Studio des Senders N1 begrüßte uns Moderatorin Carrie und demonstrierte uns erneut den strengen Zeitplan, indem sie uns erklärte, dass die Nachrichten immer genau zur vollen Stunde beginnen müssen. Daraufhin durften wir Claudia von „Charivari“ besuchen und dort sogar beim Wetter- und Verkehrsbericht, welcher von ihr durchgesagt wurde, dabei sein. Natürlich mussten wir uns alle möglichst ruhig verhalten, damit keine störenden Nebengeräusche im Radio zu hören waren. Wir bewunderten vor allem ihre ruhige und sichere Art vor 20.000 Zuhörern zu sprechen. Nachdem wir das Studio verlassen hatten, versammelten wir uns erneut im Eingangsbereich und hatten die Möglichkeit, Fragen an Stefan Grundler zu stellen. Daraufhin verabschiedete er uns und wiederholte die Worte seines Kollegen Martin Siegordner: „Genießt die Schulzeit, da habt ihr mehr Freizeit als im Berufsleben.“
Abschließend bleibt zu sagen, dass der Ausflug nach Nürnberg sehr informativ und erlebnisreich war und uns sicher lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Text und Bilder: Katharina Jäger und Sophia Hofmann