Ja, und am Samstagabend sah ich also den angekündigten Inspektor kommen – er störte die Verlobungsfeier zweier junger Leute aus besserem Haus und brachte mit seinen Fragen viele kleine Alltagsvergehen ans Licht, die in ihrer Verkettung schlimme Folgen haben können.
Ist nicht doch jedes Familienmitglied irgendwie schuldig geworden am schmerzhaften Selbstmord der jungen Frau? Oder ist der Inspektor gar nicht echt gewesen, war es Gottes Engel, oder war es gar nicht dasselbe Opfer in den einzelnen Fällen, kann man sich aus seiner Mitschuld rausreden …… und ist es wirklich so, dass man mit zunehmendem Alter auch verhärteter wird und sich schneller selbst freispricht?
Die Theatergruppe hatte ein interessantes und zum eigenen Nachdenken anregendes Stück in Szene gesetzt, das mich persönlich sehr angesprochen hat. Die Kostüme und das Bühnenbild waren liebevoll zusammengestellt, die Maske so hervorragend, dass man manche Schauspielerinnen erst beim fünften Blick erkannte.
Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass die brillante Leistung (abgesehen von einer Lachattacke im ersten und kleinen Textunsicherheiten im zweiten Teil des Stücks) mehr Zuschauer begeistert hätte. So geringe Besucherzahlen haben die Schauspielerinnen wirklich nicht verdient – und ich hoffe sehr, dass sie sich dadurch nicht entmutigen lassen.
Ich kann nur sagen: CHAPEAU vor dieser Leistung, vor so viel gelerntem Text – und das alles neben den schulischen Anforderungen!
Dominika Kunkel
PS: Fotos folgen sobald möglich…