Am Donnerstag, den 14.02.2019, fuhr die gesamte 9. Jahrgangsstufe des Siebold-Gymnasiums mit Bussen zum Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar. Nach drei Stunden Fahrt wurde vor Ort jeder Klasse ein Mitarbeiter der Gedenkstätte zugeteilt, welcher uns das Gelände zeigte und alles detailliert schilderte. Von der gesamten Anlage des KZ ist nicht mehr viel übrig, aber mit Hilfe eines Modells konnten wir uns die verschiedenen Bereiche gut vorstellen. Wir besuchten ausschließlich den Häftlingsbereich und uns blieben besonders der „Bunker“ genannte Zellenbau, das Krematorium und die nachgebaute Genickschussanlage in ihrer Brutalität in Erinnerung. Als uns von den Taten, die an den Plätzen stattfanden, berichtet wurde, erschütterte uns das noch viel mehr.
Obwohl wir natürlich aus dem Geschichtsunterricht schon wussten, was uns erwartete, war der Aufenthalt vor Ort noch einmal eine ganz andere Erfahrung. Davor hatten wir immer nur von den Geschehnissen gehört oder uns waren Bilder gezeigt worden, doch nun auch an den Schauplätzen zu sein, verdeutlichte, wie real und grausam die Handlungen der SS vor nicht allzu langer Zeit in Deutschland waren. Noch dazu erzählte uns die Frau, die uns herumführte, sehr bewegt von dem Leiden vieler und brachte uns in den 1,5 Stunden viel Neues bei.
Anschließend machten wir eine kleine Pause und durften uns selbstständig in dem dazugehörigen Museum umsehen. Es war bei weitem interessanter, als wir erwartet hatten, weil es neben reiner Information auch viele Audios und kurze Texte über das Schicksal und die Erfahrungen einzelner Personen gab. So waren die Brutalität und das Grauen, welches damals herrschte, deutlich besser nachvollziehbar.
Im Großen und Ganzen war dieser Besuch sicher kein schöner, aber ein lehrreicher und interessanter. Viele von uns sehen die Vergangenheit jetzt mit anderen Augen als vorher und nehmen sie vielleicht ernster. Unserer Meinung nach ist es wichtig für Schulklassen, ein Konzentrationslager zu besuchen, da wir über die damaligen Geschehnisse ausreichend informiert werden müssen, um zu verhindern, dass sich so etwas wie die Zeit des Nationalsozialismus und vor allem die Verführung der Gesellschaft durch Populisten wiederholt.
Rebecca, Allegra und Chiara, alle 9c