Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Siebold-Chronogramm

forMa sChoLae a Franz Rank arCIteCto LIberIs IngenIosIs DesIgnata est.

Der Begriff Chronogramm stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „Chronos“ (Zeit) und „Gramma“ (Schriftzeichen) zusammen.

Ein Chronogramm ist eine besondere Form der Datierung oder Zeitangabe, die in lateinischer Schrift auf vielen verschiedenen antiken Bauwerken, Texten oder Denkmälern zu finden ist. Auch in Würzburg lassen sich einige Chronogramme finden, wie z.B. in der Marienkapelle oder am Alten Kranen. Die Buchstaben eines Textes werden als römische Zahlen interpretiert und die Summe der Zahlenwertbuchstaben ergibt das Jahr oder Datum, auf das sich das Chronogramm bezieht. Es ist also eine „verborgene“ Art, ein Datum oder eine Jahreszahl in einen Text einzubetten.

Dies zu schaffen, ist oftmals schwerer als man denkt: So muss man beispielsweise darauf achten, dass der Buchstabe „M“ bei Jahreszahlen zwischen 1000-1999 nicht öfters als einmal verwendet werden darf (lat. M = 1000). Ein „W“ wird bspw. als „VV“ aufgefasst, zählt demnach als 2*5 = 10 Jahre in die Jahreszählung hinein (lat. V = 5).

So machten wir es uns in einer Lateinstunde in einer kleinen Gruppe zur Aufgabe, anstatt die Chronogramme „nur“ zu übersetzen, auch mal das ein oder andere selbst zu verfassen. Das Ziel war es, ein Chronogramm zu entwerfen, das sich auf unser Siebold-Gymnasium bezieht. Was sich nach einer einfachen Aufgabe anhört, hat uns eine ganze Unterrichtsstunde lang und sogar darüber hinaus beschäftigt; obwohl es gerade mal ein paar wenige Wörter sind! Als Ergebnis hatten wir dann aber zwei selbst verfasste Chronogramme, die ein Stück Schulgeschichte beinhalten – ein lateinisches und ein deutsches:

forMa sChoLae a Franz Rank arCIteCto LIberIs IngenIosIs DesIgnata est.

(dt.: Der Grundriss der Schule wurde vom Architekten Franz Rank für begabte Kinder entworfen).

Im Jahr 1907, welches als Summe der Zahlenwertbuchstaben entsteht, wurden nämlich nicht nur die Würzburger Kickers gegründet: Auch unser Schulhaus, das vom Münchner Architekten Franz Rank entworfen wurde, wurde in diesem Jahr erstmalig bezogen – zunächst als königliches Realgymnasium, später dann als Oberschule am Gardistenplatz, ehe es 1961 in „Siebold-Gymnasium Würzburg“ umbenannt wurde. Die letztgenannte Jahreszahl verbirgt sich hinter folgendem Chronogramm:

FrVeheres kgL. ReaLgyM. zV WVerzbVrg, spaeter benannt naCh PhILIpp Franz Von SIeboLD, WeIt bekannter Arzt, BotanIker, Iapan- V. NatVrforsCher.

Probiert euch doch auch an Chronogrammen, bspw. anhand der Schulchronik! Das Tüfteln, bis man zum Ziel kommt, ist eine launige Herausforderung. Als Unterstützung kann vielleicht folgende Seite dienen, die euch einen Überblick über die Jahreszahl des verfassten Textes gibt: http://www.begeistert.info/chronogramm/chronogramm.php

Elias Drotleff und Max Zücker, 10b, Maximilian Walter