Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

La France en flammes….

Der Eklat im Oktober letzten Jahres in Frankreich um die Rentenreform Sarkozys, nach der die französische Bevölkerung erst mit 62 statt wie bisher mit 60 Jahren in Rente gehen soll, zog viele gewaltsame, insbesondere auch im wahrsten Sinne „flammende“ Aufstände nach sich. Viele tausende Demonstranten lieferten sich Straßenkämpfe, auch Schulen blieben davon nicht verschont. So wurde sogar ein Collège von Schülern besetzt und in Brand gesteckt. Die jungen Demonstranten wollten damit auch auf die Missstände, die sie mit der neuen Rentenregelung ertragen müssten, aufmerksam machen und ihre Protesthaltung klar ausdrücken.

Gerade zu der Zeit, als Herrn Maiers Französisch-Kurs dieses Thema besprach, rief der Cornelsen-Verlag den alljährlichen Wettbewerb “FrancoMusiques” aus. Es kam den Kursteilnehmern die Idee, ihr Wissen über die Problematik der Rentenreform in Frankreich in den Wettbewerbsbeitrag einzubringen. Hierfür komponierte der Kurs in Eigenregie ein Lied und entwickelte einen Videoclip, der den bildlichen Hintergrund liefert und die „message“ unterstreicht.

Erste Schritte unternahmen wir in kleinen Gruppen: Erst schrieben wir mit je drei bis vier Mitschülern Liedtexte zum Thema „Frankreich in Flammen“. Diese wurden dann mit Hilfe und unter Anleitung von Herrn Nölp gleich mit verschiedenen Rhythmen einstudiert. Nach langem Abwägen konnten wir uns auf eine Idee einigen.

Also machten wir uns an den nächsten Teilschritt: der eine Teil des Kurses kümmerte sich unter der Leitung von Herrn Nölp um passende Instrumentierung und eine musikalische Umsetzung des Textes, während sich die andere Kurshälfte zusammen mit Herrn Klement um passende Drehorte und verschiedene Assoziationen bezüglich des Textes bemühte.

Die Video-Gruppe suchte erst nach Symbolen und Motiven im Text, die man bildlich umsetzen könnte. Die Atmosphäre und die aufgebrachte Stimmung der französischen Jugendlichen sollten dabei vor allem im Vordergrund stehen. Also machten wir uns auf, passende Drehorte in Würzburg zu finden. Erst hatten wir Kulissen wie die Residenz im Stile Versailles und als Gegensatz dazu Graffiti besprühte Wände und heruntergekommene Häuser im Auge, doch als der Text immer konkretere Gestalt annahm, kamen wir auf die Idee, das „Battle“ (der „Schlagabtausch“ zwischen mehreren Hip-Hop Musikern) ins Cafe Cairo zu legen und in eine Art Nachrichtensendung mit Liveschaltung einzubetten, die die Demonstrationswelle in Frankreich kurz aufgreift und dann zu der friedlichen Konfliktbehandlung auf musikalischer Ebene hinleitet.

Nach nur drei Monaten musste alles fertig sein, der Einsendeschluss war bereits Ende Januar. Doch mit viel Elan, der nötigen Fantasie, Experimentierfreude und nicht zuletzt tatkräftiger Unterstützung durch Herrn Nölp und Herrn Klement glückte der Versuch und nach einigem Warten erfuhren wir, dass unser Clip unter die besten zehn gekommen ist!