Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Einmal König sein?!

Wünscht sich nicht jeder einmal der mächtigste Herrscher der Welt zu sein? Alles so zu bestimmen, wie man es möchte?
Unsere Klasse, die 7c, hatte die Chance, in die Rolle berühmter Herrscher aus der Geschichte zu schlüpfen. Dieses wurde uns von Dr. Brunner und zwei Studentinnen der Uni Würzburg, Frau Fromm und Frau Brandl ermöglicht. Die beiden angehende Geschichtslehrerinnen hatten das Projekt „MachtBilder“ entwickelt, das sich mit verschiedenen Herrscherporträts und deren Wirkungen auf die Betrachter beschäftigte – Wir durften es als erste ausprobieren. Vielen Dank dafür!

Als erstes haben wir uns einige Bilder von Politikern angesehen und festgestellt, dass alles, was auf einem Bild abgebildet ist, eine Bedeutung hat und einen bestimmten Zweck erfüllt. Zum Beispiel haben wir ein offizielles Foto von Bundespräsident Christian Wulff genauer besprochen. Durch seine aufrechte Körperhaltung, den Anzug und den Gesichtsausdruck wirkt er sehr seriös, vertrauenswürdig und sympathisch.
Dann haben wir uns in fünf Gruppen aufgeteilt und jeweils eine wichtige Person zugeteilt bekommen. Zur Auswahl Kaiser Augustus (Antike), König Otto I (Frühmittelalter), König Heinrich IV (Hochmittelalter), Gustav Adolf von Schweden (Zeit des 30jährigen Kriegs), König Ludwig XIV von Frankreich (Absolutismus).
Jetzt hatten wir in unseren Gruppen die Aufgabe, uns mit diesen Herrschern „vertraut zu machen“, um anschließend eine vorher ausgewählte Abbildung dieses Mannes genau beschreiben zu können.
Nun war der lustige Teil des Vormittags an der Reihe. Wir sollten eines unserer Gruppenmitglieder in die Person, mit der wir uns beschäftigt hatten, verwandeln. Dazu standen uns viele Requisiten zur Verfügung. Wir versuchten alles bildgetreu nachzustellen, was teilweise recht witzig war, beispielsweise hatte unser „Kaiser Augustus“ eine Babypuppe an das Bein gebunden. Diese sollte die Statuette des Eros darstellen, die Teil der originalen Statue ist.
Auch unser „Löwe aus Mitternacht“, der Schwedenkönig Gustav Adolf wurde selbstverständlich wie auf dem originalen Grafik auf einem Pferd fotografiert – allerdings hatten wir hier ja keinen wilden Hengst zur Verfügung, daher musste das Spielpferd von Herrn Brunners Tochter einspringen!
Nun kamen unsere beiden „Christian Wulffs“ in Spiel. Zwei Mitschüler waren nämlich mit Schlips und Jackett in die Rolle des Bundespräsidenten geschlüpft. Ihre Aufgabe bestand darin, sich mit den wichtigsten Herrschaftsinsignien der Herrscher aus der Vergangenheit und auch in deren Posen vor dem Hintergrund des Schlosses Bellevue fotografieren zu lassen
Teilweise sah es sehr merkwürdig aus, ein „Christian Wulff“ mit Krone, Zepter und Schwert? Wenn man das in den Medien sehen würde, wäre es schon ziemlich merkwürdig, oder? Das liegt daran, dass all die mächtigen Herrscher einer ganz anderen Zeit entstammen und auch ganz andere Insignien ihre Herrscherposition darstellen.
Aber auch Christian Wulff hat seine „Erkennungszeichen“, zum Beispiel die Bundesflagge mit dem Bundesadler.
Zu guter Letzt haben wir festgestellt, dass auch heute die Prominenten, Stars und Politiker versuchen sich auf einem Bild zu repräsentieren. Die Politiker machen das aber nicht aus den gleichen Gründen wie die Stars, denen es beispielsweise darum geht zu zeigen wie reich sie sind oder die beispielsweise ihre Musik verkaufen wollen, sondern wegen der so genannten Legitimation. Das sind die Gründe, aus denen sie ihre Machtposition ableiten. Im Fall von modernen Politikern in Demokratien sind das Wahlen. Denn die Wähler schauen natürlich, wer am besten überzeugt und achten auch darauf wie sich ein Politiker auf einem Bild fotografieren lässt.

Früher ging es aber beispielsweise darum, sich als mächtiger Kriegsherr oder von „Gott gewollter“ Herrscher darzustellen.
Unser Fazit: So könnte der Geschichtsunterricht immer sein! Eine sehr gute Möglichkeit durch Spaß und ausprobieren Geschichte zu lernen.

Svenja Kowalyk und Lotta Goeldner

Abschlusspräsentation als Bilderfolge: Machtbilder