Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Q12-Exkursion zum Botanischen Garten

Die vielfältigen tropischen Pflanzenformen als Ergebnis eines Evolutionsprozesses zu verstehen, mit diesem Ziel besuchte unser Q12-Bio-Kurs am 23.01.2014 den Botanischen Garten. Am Eingang der Tropengewächshäuser wurden wir von Herrn Dr. Vogg, dem Wissenschaftlichen Kustos des Botanischen Gartens, freundlich begrüßt. Unsere Führung begann im ersten Tropenhaus, welches Pflanzen des Tieflandregenwaldes beherbergt. Herr Dr. Vogg veranschaulichte uns die dort herrschenden Bedingungen: Sehr hohe Jahresniederschlagsmengen (3000-8000 mm; vgl. Würzburg: ca. 600 mm) und das Tageszeitenklima begünstigen sehr die Fotosynthese. An was es aber mangelt, ist Licht in Bodennähe. Wie sich Pflanzen an diesen Standort angepasst haben und erfolgreich im Wettbewerb um das Licht bestehen, das zeigen beispielhaft die Lianen. So wächst eine Liane sehr schnell als dünner Trieb an einem Baumstamm bis zur Baumkrone empor, um auf diese Weise an das benötigte Licht zu gelangen. Erst jetzt bilden Lianen große Blattteppiche aus. Weitere Strategien im Kampf ums Licht wurden uns mit den Würgefeigen („Baummörder“) und den Aufsitzpflanzen (Epiphyten) vorgestellt. Insgesamt besitzen die Pflanzen im Tiefwaldregenwald sehr große Laubblätter, um intensiv Fotosynthese zu betreiben.

In weiteren Gewächshäusern wurde uns die Vegetation im Bergnebelwald sowie in den Trockengebieten im Bereich der Wendekreise gezeigt. In letzteren wirken Wassermangel und Trockenheit stark wachstumslimitierend. Aber auch unter diesen extremen Bedingungen können bestimmte Pflanzen erfolgreich bestehen, wie wir z. B. an den Kakteen aus Amerika (und nicht aus Afrika!) beobachten konnten. Durch ihre kugelige Form und der daraus resultierenden Oberflächenverringerung ist es bestimmten Arten möglich, den Wasserverlust zu minimieren. Auf Grund von innerartlicher Variation und des Selektionsdruckes haben sich die Blätter der Kakteenim Laufe der Zeit zu Dornen umgebildet. Spezielle Gewebe dienen dazu, Wasser gut zu speichern. Mit diesen Angepasstheiten können diese Spezialisten auch extrem aride Zonen erfolgreich besiedeln.

Wir danken Herrn Dr. Vogg für die äußerst anschauliche und lehrreiche Führung!

Marie, Martha und Herr Porsch