Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Besuch im XLAB Göttingen

Die Schülerin Sophie Schwamm aus der Q11 besuchte in der Woche vom 25.-30.10.2015 das Jugendexperimentallabor XLAB Experimentallabors für junge Leute e.V. in Göttingen und berichtet über Ihre Erfahrungen dort:
image001Das XLAB ist das größte Schülerlabor Deutschlands und erlaubt Schülerinnen und Schülern, neue Erfahrungen in den Naturwissenschaften zu machen, wie es in der Schule nicht möglich ist. Außerdem kommt man mit dem studentischen Leben in Kontakt. Das Labor wird durch zahlreiche Förderer und Sponsoren finanziert.

Schon am Sonntag reiste ich mit dem Zug an und machte mich dann mit dem Bus durch die Studentenstadt auf den Weg zum Nikolausberg, einem Stadtteil etwas außerhalb der Innenstadt, in welchem sich unser Hotel befand. Dort angekommen, folgte am Abend erst einmal eine Kennenlernrunde mit den restlichen Teilenehmern, die aus ganz Deutschland kamen.
Am nächsten Morgen machten sich dann alle 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gespannt auf den Weg ins XLAB. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon bald mit dem theoretischen Inhalt des ersten Tages los.
Die ganze Woche behandelte das Thema der Neurophysiologie. Hier befassten wir uns speziell mit Membranpotentialen, postsynaptischen Membranpotentialen, Kanälen innerhalb der Zellmembranen und schließlich dem visuellen System, also dem Auge und dessen Reizweiterleitung.
Die Theorie dazu bekamen wir vormittags in Form einer Vorlesung vermittelt und anschließend bereiteten wir die Versuche zum Thema vor. Nach der Mittagspause, die wir meist in der Studentenmensa verbrachten, widmeten wir uns dann dem experimentellen Teil.
image003Die Ausstattung des Neurophysiologielabors ist wirklich ausgezeichnet und keineswegs mit dem Equipment der Naturwissenschaften in der Schule zu vergleichen. Die weitestgehend selbstständige Arbeit, die man in der Schule innerhalb der großen Klassen bei Experimenten so nie hat, war unglaublich erfahrungsreich.
Besonders gefiel mir auch, dass wir die Versuche, die wirklich schon an wissenschaftliche Arbeit grenzten, so gut erklärt bekamen, dass wir auch verstanden, was wir da gerade taten.
image005So stachen wir zum Beispiel mit einer Zwei-Elektroden-Spannungsklemme in eine Froschoozyte ein, extrahierten zunächst Ganglien, also Nervenzellenbündel, aus Blutegeln und maßen anschließend auch hier mit Elektroden, die wir in gewählte Zellen einstachen, die Aktionspotenziale der Membranen. Außerdem experimentierten wir an lebenden Heuschrecken.
Nachdem wir das Labor täglich gegen 17 Uhr verlassen haben, machten wir uns auf den Weg in die Stadt und verbrachten unsere Abende mit einer Stadtführung, dem Treffen mit Studienbotschaftern, die uns die Attraktivität der Studentenstadt Göttingen erläuterten oder einem wissenschaftlichem Vortrag über Elektromikroskopie und was das mit dem Hören zu tun hat. Meist spät im Hotel wieder angekommen, musste noch der Tag selbstständig nachbereitet werden beziehungsweise sich in das am darauf folgenden Tag behandelte Thema eingelesen werden.
Die Teilnahme am Neurophysiologie Camp und mein Aufenthalt in Göttingen empfinde ich rückblickend als sehr bereichernd. Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass Neurophysiologie so viel Physik beinhaltet und dass auch die Laborarbeit mit sehr viel Technik verbunden ist, hat es mir wirklich viel Spaß gemacht und ich konnte sehr viele neue Erfahrungen sammeln, auch im Austausch mit den anderen Jugendlichen, die die gleichen Interessen haben.

Sophie Schwamm, Q11