Madrid1Dienstag, 17. März 2015: Neunundzwanzig Sieboldianer standen in T-Shirt und Jeans mit vollgepackten Koffern an der Johanniskirche, bereit für sonnige Tage in der spanischen Metropole. Wir verließen Würzburg gen Frankfurt Airport, mit großer Vorfreude auf das mediterrane Klima und das lang ersehnte Treffen mit unseren Austauschpartnern und deren Familien.
Erschöpft, aber glücklich kamen wir gegen 23 Uhr am Colegio Fundación Caldeiro an, wo wir bereits sehnsüchtig erwartet wurden. Schon beim ersten Schritt aus dem Bus sprangen uns die Spanier an und übersäten uns mit “besos”. Auch die Gasteltern, die am Rande des Chaos warteten, freuten sich sehr, uns zu sehen und hießen uns herzlich willkommen.
In den darauf folgenden Tagen lernten wir die Kultur und den spanischen Alltag besser kennen. Einiges davon entsprach unseren Erwartungen, wie beispielsweise die tägliche Siesta, wie auch das Abendessen gegen Mitternacht, anderes überraschte uns hingegen: Obwohl Spanien der Hauptexporteur unseres Obstes und Gemüses ist, aßen die Spanier hauptsächlich Frittiertes: Pommes und Chips gab es zu jeder Mahlzeit, als Pausenbrot vorzugsweise großzügig mit Wurst und Fleisch belegte Sandwiches. Doch nicht nur zu Tisch zeigten sich die spanische Gastfreundschaft und das große Bemühen unserer Familien, uns zu verwöhnen. Manche Gasteltern scheuten auch am Wochenende keinen Aufwand, uns auch außerhalb der Hauptstadt liegende Sehenswürdigkeiten zu zeigen, wie zum Beispiel das gewaltige Klosterschloss El Escorial.
Dank der südländischen Gelassenheit und Lebensfreude unserer Austauschpartner konnten wir über das immer wieder verrücktspielende Wetter hinwegsehen. Entgegen unserer Erwartungen liefen wir bei 8 Grad und bei strömenden Regen durch Madrid, anstatt bei strahlendem Sonnenschein ein Eis zu essen. Scheinbar hatten wir genau die acht jährlichen Regentage Madrids erwischt. Aber das konnte das “sonnige” Gemüt der Madrilenen nicht trüben: In der Metro wurde getanzt, gesungen und sich euphorisch unterhalten. Dabei fiel uns auf, dass Schimpfwörter im spanischen Vokabular vollkommen integriert und verbreitet sind.
Das kulturelle Angebot Madrids und seiner Umgebung war beeindruckend: der Palacio Real und das historische Zentrum Madrids, die Plaza de toros sowie die zwei historischen Städte Toledo und Segovia. Wir haben viel gesehen und waren immer “auf Achse”. Beeindruckend war vor allem die eigentümlichste spanische Tradition: der Stierkampf. Dabei gingen die Meinungen der Gruppe deutlich auseinander: Die einen waren begeistert und fasziniert von dem Mut und dem Können der Matadores, die anderen fühlten sich abgestoßen von dem grausamen und blutigen Ritual. Sicher ist jedoch, dass man wohl nur als geborener Spanier dieses traditionelle Spektakel mit all seinen Facetten nachvollziehen kann.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Aufenthalt in Madrid eine großartige und schöne Erfahrung war, die wir nie vergessen werden.

Marie Söllner, Laura Zink, David Kirchner – Klasse 10d