10 Wochen Buenos Aires! Zu sechst machten wir uns am Ende der Pfingstferien auf die große Reise zu unseren Austauschpartnerinnen aus Buenos Aires, die uns im Winter zuvor für knapp neun Wochen besucht hatten. Nach 13 Stunden Flugzeit wurden wir fröhlich empfangen und zogen erst einmal bei unseren Gastfamilien ein. Schon am nächsten Tag lernten wir unsere Gastschule, das Instituto Ballester, kennen. Auch hier war der Empfang richtig herzlich. Doch schon in der ersten Pause wurde uns klar, dass hier vieles anders war: Aus Lautsprecherboxen tönte laut Musik, alle liefen in Schuluniformen herum und der Schultag würde immer bis 16 Uhr dauern. Handys waren immer erlaubt und die SchülerInnen duzten die Lehrkräfte. Mittags gab es eine warme Mahlzeit in der Schulkantine. Aber auch unsere Gastfamilien, die uns sehr herzlich aufgenommen hatten, versorgten uns liebevoll: Sehr beliebt bei uns Deutschen war die argentinische Kaffeezeit, die „Merienda“, bei der es „facturas“ (Süßgebäck) mit „medialunas“ (Hörnchen) und „Mate“ (herben Grüntee) gab. Natürlich fehlte es auch nicht an Fleisch. Besonders an Sonntagen aßen wir oft mit der Familie „Asado“ – große Mengen Gegrilltes.
Neu für uns war, dass wir uns nicht so frei wie in Deutschland bewegen konnten. Bus oder Taxi schien unseren Gasteltern nicht vertrauenswürdig und so brachten sie uns immer mit dem Auto zur Schule oder zu Veranstaltungen und Parties – und holten uns auch mal morgens um vier erst ab.
In den argentinischen Winterferien nahmen uns unsere Gastfamilien in die verschiedensten Gegenden von Argentinien mit. Einige waren in den Schneegebieten in Bariloche, andere in Salta im Norden oder beim whale-watching in Patagonien. Ein echtes Highlight unseres Aufenthalts war die gemeinsame Reise mit den anderen deutschen AustauschschülerInnen zu den spektakulären Wasserfällen von Iguazú, wo wir nach 20-stündiger Anreise fünf sommerliche Tage verbrachten. Neben einer Bootstour zu und unter die beeindruckenden Wasserfälle machten wir einen Ausflug zu einem Dorf der Ureinwohner und einem Biozentrum. Mitten in den Dschungel führte uns die Wanderung über den Sendero Macuco, wo wir unter einem Wasserfall baden konnten.
In diesen 10 Wochen lernten wir nicht nur die Stadt Buenos Aires und das Land Argentinien kennen, sondern auch die Menschen. Unsere Familien, die wir sehr in unser Herz schlossen, waren wie ein zweites Zuhause für uns.
Die Zeit in Argentinien war für uns eine Zeit, die wir nie vergessen werden und wir können jedem den Austausch empfehlen, der offen ist und Lust auf Neues hat.
Judith, Pauline, Anneli, Antonia, Anna, Victoria