carl-caspar.jpg Der Großvater von Phillip Franz von Siebold wird am 4. November 1736 als einziger Sohn von Johann Christoph Siebold & Esther Brünninghausen in Nideggen in der Eifel geboren. Er besucht das Gymnasium in Köln und bekommt 1753 seinen Doktortitel. Nach der Ausbildung zum Wundarzt durch seinen Vater und der Ausübung der Tätigkeit als Feldscher in einem französischen Militärkrankenhaus kommt Carl Caspar Siebold nach Würzburg und studiert dort Medizin. 1763 besteht er sein Examen mit Auszeichnung. Von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim wird Siebold zur Weiterbildung Paris, London, Rouen und Leiden geschickt. Als er 1766 nach Würzburg zurückkehrt, wird er Leibwundarzt des Bischofs und tritt die Proffessur für Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe an. 1776 wird Siebold Oberwundarzt des Juliusspitals.
Von diesem Zeitpunkt an ist die Universität von Siebolds Einfluss geprägt – er führt erstmals eine Ausbildung für Feldschere ein und macht sich so einen Namen in ganz Deutschland. Der französische König ernennt ihn zu einem externen Mitglied der Académie Royale des Chirurgiens und 1787 bietet man Carl Caspar sogar eine Stelle als Oberwundarzt und Professor in der Charité in Berlin an, die er jedoch ablehnt.
Zur Hörerschaft von Dr. med. Carl Caspar Siebold gehören neben Ärzten und Studenten aus Frankfurt, Mainz und anderen Städten auch seine eigenen vier Söhne Johann Georg Christoph, Johann Herinrich Dieter Damian, Johann Barthel & Johann Elias Cosmas Adam, was den Siebolds den Spottnamen Academia Sieboldiana einbringt. Da sich jedoch bald auch die Söhne Siebolds als hervorragende Mediziner herausstellen, wandelt sich diese Bezeichnung zu einem Ehrentitel.
Carl Caspar erlässt Hygienebestimmungen für die Krankenpflege im Juliusspital und ist für die Umgestaltung des Theatrum Anatomicum und die Erweiterung der Kapazität des Juliusspitals. 1805 wurde hier der erste OP-Saal der Welt eingerichtet.
1801 erhält Siebold als Feldarzt im französisch-deutschen Krieg für seine Verdienste in der Schlacht bei Würzburg den erblichen Adelstitel und wird in ganz Europa bekannt.
Carl Caspar von Siebold stirbt am 3. April 1807 in Würzburg.

“Denn es ist die Pflicht, den Kranken so bald und sicher zu heilen, als es nur immer möglich ist.”