Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Beeindruckende Physik-Show des P-Seminars

Projekt-Seminare an bayerischen Gymnasien bieten den Oberstufenschülerinnen und -schülern die Möglichkeit, in einem Unterrichtsfach außerhalb des regulären Unterrichts ein gemeinsames Projekt durchzuführen. Dass eine derartige gut einjährige Team-Arbeit beeindruckende Ergebnisse hervorbringen kann, bewies das Physik-P-Seminar des Siebold-Gymnasiums unter Leitung von Physiklehrer Matthias Völker am Samstag, dem 19. Oktober, in seiner Physikshow, bei der die SeminarteilnehmerInnen abwechselnd unterschiedlichste Experimente durchführten.
Es war ein Abend mit spektakuläreren Effekten, bei denen kontrolliertes Feuer und Flammen vielfach die zentrale Rolle spielten. Das Spektrum reichte von “explodierender” Pyrowatte bis hin zum Feuertornado, bei dem auf einer sich drehenden Töpferscheiber durch den Kamineffekt eine besonders große und hellauflodernde Flamme erzeugt wurde.

Begleitet wurden einige der Experimente von lehrreichen Erläuterungen. So erging etwa bei der Entzündung von Stahlwolle mit einer 9-Volt-Batterie an die Zuschauer die eindringliche Mahnung, Batterien, Akkus und Elektrogeräte stets getrennt in die dafür vorgesehenen Behälter zu entsorgen, und die Mehlstaubexplosion wurde durch den Hinweis ergänzt, dass Mehlstaubexplosionen früher öfters die Ursache von Haus- oder gar Stadtbränden waren. Andere Teile der Show waren hingegen bewusst als Zaubershow angelegt, bei denen die Tricks geheim gehalten wurden: So etwa als zwei Physik-Seminar-Teilnehmerinnen mit “kräftiger Unterstützung der Chemie” zwei
Styroporstangen scheinbar durch einen Topf bzw. Karton und den darunter stehenden Tisch schoben, oder als zwei Flüssigkeiten miteinander vermischt wurden und daraus eine kräftig durch die obere Gefäßöffnung quellende Paste entstand. Verblüffung rief auch der abgewandelte Hütchenspielertrick hervor, bei dem man perfekt verfolgen konnte, in welchem Rohr die leere Flasche war, am Ende aber doch immer falsch lag.

Doch es waren auch die eher alltäglichen Dinge, die bei den Zuschauern einen Aha-Effekt erzeugten. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass eine Cola light-Dose im Wasser schwimmt, während eine Dose normaler Cola wegen des schwereren Zuckers im Wasserbad absinkt? Auch dass Gläser beim Eintauchen in Speiseöl unsichtbar werden, dürften den meisten Zuschauern neu gewesen sein. Sehr informativ waren auch die Experimente zum unterschiedlichen Körperschwerpunkt von Mann und Frau. Darüber hinaus half die Show auch mit, ein gewisses Vertrauen zu Luftballons aufzubauen. So gelang es mit Wasser gefüllte Vasen nach Andrücken eines Luftballons so dicht zu verschließen, sodass sie, auf den Kopf gestellt, allenfalls eine geringe Wassermenge auf die darunter sitzenden Personen abfließen ließen. Auch konnten bis zu sechs Zuschauer auf einem Brett mit darunter befestigten Luftballons stehen, bevor diese dann bei zunehmender Belastung platzten. Erstaunlich stabil bei richtiger Behandlung erwiesen sich auch Weingläser, auf denen man eine Holzlatte durchschlagen konnte. Sehr beliebt bei den Kindern war in der sich anschließenden Pause die zum Selbsterforschen aufgestellte Wanne mit der darin enthaltenen, aus einem Speisestärke-Wasser-Gemisch hergestellten Nicht-Newtonschen Flüssigkeit, die je nach Schnelligkeit der darin ausgeführten Bewegungen ihre Konsistenz änderte. Dass man mit dem CO2-Gas aus einem Brausepulver-Wasser-Gemisch Kerzen löschen oder mit Magnetspulen Ringe verschießen kann, sahen die Zuschauer dann nach der Pause. Optisch sehr beeindruckend waren auch die unterschiedlichen Verfärbungen, die entstanden, wenn man Rohreiniger, Essigessenz, Zitronensaft und Rotkohlsaft mit Wasser versetzt, auf verschiedene Gläser verteilt und deren Inhalt nacheinander miteinander vermischt. Im Mittelpunkt einer der letzten Versuche stand schließlich ein Kanister mit flüssigem Stickstoff. Dieser ermöglichte es, eine eingetauchte Rose wie Glas zerbrechen zu lassen, er ließ einen Luftballon schrumpfen und verbreitete nach dem Einschütten von Wasser den aus manch einem Konzert wohlbekannten Bodennebel. Mit dem kräftigen Applaus des Publikums endete eine äußerst unterhaltsame, mit großem Aufwand von allen Beteiligten erarbeitete Show, an deren Ende sich die Seminarteilnehmer/innen bei ihrem Lehrer, Herrn Völker, und ihre Sponsoren bedankten:
– Würzburger Business Coach Akademie
– Brose Würzburg
– Bayerische Versicherungskammer, Geschäftsstelle Würzburg
– Sparkasse Mainfranken Würzburg
– Angermeier Ingenieure Giebelstadt
– Deutsche Physikalische Gesellschaft
– Universität Würzburg
– Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung